Ex-post ist schön — ex-ante gewinnt

Zu oft endet Reporting in der Rückschau: bunte Dashboards, Vergleiche zu historischen Zahlen, hübsche Graphen — und dann? Die wichtigste Frage bleibt unbeantwortet: Wohin steuern wir gerade, und wie kommen wir da hin?

Ex-post-Reporting (Was ist passiert?) ist wichtig — aber allein reicht es nicht. Entscheider brauchen ex-ante-Informationen (Was wird passieren? Wo klaffen Plan und Realität auseinander? Welche Schritte bringen uns zurück auf Kurs?). Das ist kein Luxus, das ist Überlebens- und Entscheidungs-material.

Die Lücke: Analyse der Vergangenheit vs. Steuerung der Zukunft

Viele Finance-Funktionen sind hervorragend darin, Vergangenes aufzubereiten. Moderne FP&A-Funktionen müssen darüber hinaus: Szenarien rechnen, Treiber kennen, Lücken zum Plan identifizieren und konkrete Gegenmaßnahmen ableiten. CFOs, die nur auf Vergangenes starren, verschenken Handlungsfähigkeit.

Was wirklich helfen muss — kurz und pragmatisch

  1. Gaps sichtbar machen — nicht nur Zahlen zeigen.
    Dashboards müssen ausweisen: Wie groß ist die Lücke zum Plan? Welche Maßnahmen sind aktiv? Wer ist verantwortlich? Moderne KPI-Dashboards tun genau das — wenn sie richtig gebaut sind.
  2. Driver-based Planning & Rolling Forecasts statt starrer Budgets.
    Dynamisches Arbeiten mit geschäftlichen Treibern (Mengen, Preise, Auslastung, Materialpreise etc) ermöglicht laufende Aktualisierung der Pläne. So wird das Forecast-Modell lebendig und handlungsrelevant.
  3. Ex-ante: Szenarien + Trigger.
    Nicht nur ein Szenario, sondern mehrere (Base / Downside / Upside) und klare „Tripwires“ — also signale, die ein sofortiges Eingreifen auslösen (z.B. Beschaffungskosten > X% vom Plan). HBR-Führungskräfte betonen: Szenario-Planung ist heute ein zentraler Wettbewerbsvorteil.
  4. Predictive & Prescriptive Analytics als Turbo.
    Machine-Learning-Modelle und Zeitreihenvorhersagen identifizieren Trends früher — und schlagen konkrete Maßnahmen vor (z.B. Anpassung der Bestellmengen, Preisaktionen, Kapazitätsverschiebungen). Die Technik ist mittlerweile reif und bringt Vorteile, wenn Datenqualität und Governance stimmen.
  5. Operational KPIs als Frühwarnsystem.
    Märkte verändern sich nicht nur auf Umsatzebene — Lieferzeiten, Lagerumschlag, Auftragsannahmeraten, AR-Deltas sind führende Indikatoren. Kombinationen finanzieller und operationaler KPIs bringt einen klaren Mehrwert über eindimensionale Kennzahlen.

Ein kleines, konkretes To-Do für die nächste Woche

  • Identifiziert 3–5 Treiber, die eure Ergebnisentwicklung wirklich bestimmen.
  • Implementiert im Reporting eine Spalte „Gap to Plan“ + „Action owner“ + „Target date“.
  • Stimmt ein kurzes Szenario-Update (Basis / -10% / +10%) ab — und definiert 2 sofortige Gegenmaßnahmen.

Wenn die bunten Dashboards diese Fragen beantworten, wird Reporting endlich zum Management-Instrument — statt bloßem Rückspiegel.

Kommt Ihnen das bekannt vor? Wenn Sie möchten, helfe ich Ihnen, Ihr Reporting in 60 Tagen von ex-post-Historie zur ex-ante-Steuerung zu transformieren — mit klaren Treibern, realen Maßnahmen und einem Dashboard, das Entscheiden wirklich erleichtert.